Freunde des barrierefreien Lesens

Noten für alle

Es gibt einige bekannte blinde Musiker wie Stevie Wonder und Andrea Bocelli. Jedoch wissen nur wenige Menschen, wie blinde Musikerinnen und Musiker eigentlich ihrer Arbeit nachgehen. Aus der Brailleschrift, der 1825 von Louis Braille erfundenen 6-Punkte-Schrift für Blinde, entwickelte der junge Franzose Mitte des 19. Jahrhunderts auch eine Notenschrift. Ähnlich wie bei der Brailleschrift werden den Noten und musikalischen Zeichen Punktekombinationen zugewiesen, die dann erhaben gedruckt und mit den Händen gelesen bzw. erfühlt werden.

Seit vielen Jahren stellt das Deutsche Zentrum für barrierefreies Lesen solche Braillenoten her. Derzeit zählen mehr als 7000 Notentitel und musiktheoretische Werke zum Bestand der Musikbibliothek. Wenn blinde oder sehbehinderte Menschen Noten bestellen, werden diese vom dzb lesen übertragen und zur Verfügung gestellt. Es sind bei weitem noch nicht alle Notenwerke in Braille übertragen worden. Mehr als 98 Prozent der vorhandenen Noten sind für blinde und sehbehinderte Musiker nicht zugänglich.

Wir möchten das ändern und mehr Noten übertragen. Mit einer Noten-Patenschaft übernehmen die Patinnen und Paten Verantwortung und helfen, sehbehinderten und blinden Musizierenden einen gleichberechtigten Zugang zu Musikalien zu ermöglichen. Um die nachfolgenden musikalischen Werke übertragen zu können, suchen wir Noten-Patinnen und Noten-Paten. Helfen Sie mit und übernehmen Sie eine Bronzene, Silberne oder gar Goldene Noten-Patenschaft.

Wählen Sie einen Notentitel, den Sie für blinde und sehbehinderte Musikerinnen und Musiker zugänglich machen wollen:

Autor Titel Format

Die Musik von Johann Sebastian Bach (1685-1750) und auch seine Orgelwerke gehören zum kulturellen Welterbe. Sie sind ein fester Bestandteil der Forschung, des Konzertlebens und des Musikunterrichts. Die bis heute bekannten Werke des Komponisten sind in dem wissenschaftlich erstellten und kommentierten Werkverzeichnis (BWV) zusammengefasst.
Am 17. November 2025 fand in der Thomas-Kirche eine sensationelle Veranstaltung statt. In Anwesenheit des Direktors des Leipziger Bach-Archivs Peter Wollny, des Kulturstaatsministers Wolfram Weimer und des Leipziger Oberbürgermeisters Burkhard Jung wurden zwei bislang unbekannte Werke von Johann Sebastian Bach präsentiert. Nach 33 Jahren komplizierter Forschungsarbeit konnte Prof. Dr. Peter Wollny beweisen, dass diese zwei Chaconnen (ex d BWV 1178, ex g BWV 1179) ca. 1705 in Arnstadt entstanden. Diese beiden Werke sind vor kurzem im Musikverlag Breitkopf & Härtel als Supplement zu Band 4 der Orgelwerke Bachs erschienen.
Wir bieten die weltweit erste Braille-Übertragung der neu entdeckten Werke vom großen Bach an.

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Heinrich Scheidemann ist der bedeutendste Komponist für Orgelwerke des frühen 17. Jahrhunderts und Mitbegründer der Norddeutschen Orgelschule, die später Johann Sebastian Bach maßgeblich beeinflussen sollte. Scheidemann verband den Stil des in Venedig geschulten Niederländers Sweelinck, der an der Orgel den Übergang von der Renaissance zum Barock markierte, mit den musikalischen und technischen Möglichkeiten der norddeutschen Barockorgel zu einer spezifischen Orgelsprache. Diese erste komplette, vierbändige Ausgabe der Werke Scheidemanns (Musikverlag Schott) umfasst seine Choralbearbeitungen, Magnificat-Zyklen, freie Kompositionen und Motettenkolorierungen.

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